Die Geschichte unserer Kollektion exklusiver Taschen aus Kronkorken:

In unserer Schlosser-Werkstatt in Hamburg-Ottensen lieben wir es, mit verschiedenen Metallen und umzugehen, diese in eine harmonische Verbindung zu bringen und - wo immer es geht - der Kreativität freien Lauf zu lassen.

Da in Hamburg fast 1000 Designer und Designeragenturen ansässig sein sollen, haben wir vor zwei Jahren einmal bei hamburg und design um die Vermittlung von Kontakten zu Designern nachgefragt. Wir hatten die Vorstellung, deren Entwürfe in fertige Objekte - zum Anfassen - umzusetzen.

Bei hamburg und design war frau seinerzeit der Meinung, dass ein kleiner Handwerksbetrieb meilenweit von Design entfernt ist, und dass wir im Hamburger Telefonbuch nach Designern suchen sollen. Anmerkung: hamburg und design ist eine Initiative der Behörde für Wirtschaft und Arbeit in Hamburg.

Ende 2004 kamen mein Mann und ich wieder auf das Thema Design. Auslöser war ein Beitrag auf arte über die Herstellung von Kronkorkentaschen im Senegal für einen belgischen Auftraggeber sowie ein Bericht im Hamburger Abendblatt über Handtaschen als Kultobjekte. Meine Bitte nach einer eigenen Tasche zündete bei meinem Mann einen regelrechten Designfunken.

Was folgte waren Entwürfe über Aussehen der Tasche, die Ermittlung der dafür benötigte Menge an Kronkorken und Hilfsmaterial und last but not least über eine effektive und perfekte Anfertigung. Und dann wurde ein erster Prototyp angefertigt.

Eine Anfang 2005 bestellte Senegal-Tasche bestand unseren Qualitätstest nicht. Sie war nur halb so groß wie „Beach“. Als Material waren gebrauchte, scharfkantige Kronkorken verwendet worden. Sie hatte kein Futter und einen Griff aus einer unangenehmen Stahlfeder; außerdem war sie ziemlich teuer. Unsere Tasche dagegen war jetzt fast perfekt.

Durch den Kontakt zur Gewandschneiderei Hüte und Kostüme im Stadtviertel, bekamen unsere - inzwischen 3 verschiedenen - Taschen jein wunderschönes herausnehmbares und waschbares Innenfutter (mit Handy-, Geldbörsen- und Krimskramstaschen) aus rotem bzw. grünem Leinenstoff bzw. schwarzem Crushed-Velours-Samt. In unserer Werkstatt erfolgte die Ergänzung mit Verschluss und angedrahtetem Markenzeichen.

Was aber, wenn viele Bestellungen eingehen, und wir mit der Produktion nicht nachkommen? Gelöst wurde auch das. Es gab Kontakte, eine Projektvorstellung und einen Vertrag. Mein Mann fertigte Zeichnungen und Arbeitspläne. Es folgte ein einfühlsames aber bestimmtes Umsetzen mit Fachbetreuern und Insassen. Und immer wieder Arbeiten an der Verbesserung der Qualität.

Ach ja, ich habe noch nicht gesagt, wer das ist, der inzwischen so hervorragend mit uns zusammen arbeitet: Die Kronkorken-Taschen werden in der Arbeitstherapie-Gruppe der Justizvollzugsanstalt Hamburg Fuhlsbüttel geflochten.

Inwischen ist die Kollektion recht umfangreich. Es gibt„LaLaLa“ und „Feelings“. Der Vorschlag eines Therapieteilnehmers wurde zum Typ „Micro“.

Gabi Hennig